Pferde als Co-Coach: Mein Forschungsabenteuer im pferdegestütztem Coaching
- madlenriera
- 17. Apr.
- 2 Min. Lesezeit

Es sind diese Geschichten wie die von Conny Wernitznig in "Die Kraft pferdegestützter Coachings - 22 horsesense Erfolgsgeschichten", von Anabel Schröder & Kerstin Staupendahl, die mich berühren und meinen Forschergeist wecken.
Besonders die Erzählung über Conny selbst, wie sie mit ihrem Co-Coach Gianni, einem 12-jährigen Wallach, arbeitet, fasziniert mich. Gianni spiegelt auf humorvolle und klare Weise die Unsicherheiten und das Chaos wieder, das die Klientin erlebt.
In einem ihrer Coachingfälle wird die Reithalle in zwei Hälften aufgeteilt: In der einen Hälfte entsteht ein Bild der aktuellen Teamsituation der Führungskraft – mit Stühlen, Bällen und Pylonen, die das Durcheinander symbolisieren. In der anderen Hälfte wird der angestrebte Zielzustand des Teams dargestellt. Das Beeindruckende daran ist das Verhalten des Pferdes: Es schiebt alle Pylonen und Stühle in der Ist-Hälfte umher, als würde es das Chaos sichtbar machen und spiegeln. Im Gegensatz dazu zeigt sich Gianni im Soll-Bereich zufrieden und gelassen, gesellt sich zur Klientin und genießt ihre Gesellschaft – sowohl innerlich als auch äußerlich geordnet.
Diese Geschichten machen mich neugierig auf die Kraft pferdegestützter Coaching-Methoden. Ich frage mich immer wieder: Wie genau nutzt man das Wissen darüber, dass Pferde unsere Körpersprache sehr fein lesen können? Wie kann diese Fähigkeit gezielt eingesetzt werden, um kreative und wirkungsvolle Lern- und Entwicklungsprozesse zu gestalten?
Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie stark unsere innere Haltung – unsere Klarheit, Balance und Stabilität – sich auf den Umgang mit den Pferden auswirkt. Diese Erkenntnisse lassen sich auch auf Führungssituationen im Arbeitsleben übertragen. Pferde reagieren sensibel auf unsere Körpersprache und unser emotionales Befinden; sie nehmen wahr, ob wir authentisch sind oder Unsicherheit ausstrahlen. Deshalb erscheint mir pferdegestütztes Coaching so mächtig: Es bietet eine direkte Rückmeldung für unsere innere Haltung.
Doch wie funktioniert dieser Lernprozess genau? Wie lässt er sich am besten gestalten? Gibt es bestimmte Pferdecharaktere oder -typen, die besonders förderlich für das Erlernen von Führungskompetenzen sind? Und was nehmen die Pferde eigentlich wahr? Wann wird eine Situation für sie zu viel? Wo liegen Grenzen – sowohl für das Tier als auch für den Menschen?
Ein weiterer Gedanke ist die Verbindung zwischen pferdegestütztem Coaching und systemischer Aufstellungsarbeit. Beide Methoden arbeiten mit Symbolik, Beziehungsmustern und inneren Bildern – doch wie ergänzen sie sich? Warum ist pferdegestütztes Coaching so wirkungsvoll? Welche besonderen Qualitäten macht es aus?
Ich habe beschlossen, mich im Rahmen meiner Promotion intensiv mit diesen Fragen auseinanderzusetzen. Mein Kopf ist voll von Neugier und Ideen! Deshalb meine Bitte an dich: Wenn du Empfehlungen hast – sei es ein Buch, einen Artikel oder persönliche Erfahrungen –, freue ich mich sehr über deine Hinweise. Was hat dich im Bereich des pferdegestützten Coachings beeindruckt? Gab es Momente oder Erkenntnisse, die du gerne noch tiefer hinterfragen würdest?
Ich bin gespannt auf deine Anregungen und freue mich auf einen inspirierenden Austausch!
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